Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Mittwoch, 24. November 2010


Kurz kommentiert: aus der Berichterstattung der AZ vom 23.11.2010
Es beginnt theatralisch:
„Papst-Äußerung weckt Hoffnung … für viele Katholiken bleibt ein Hoffnungsschimmer“
O ja, wie haben sie gedarbt und gelitten, diese armen verdummten unterdrückten Wesen, denen alle Menschenrechte vorenthalten werden und die keine Chance haben, sich dieser grausamen Tyrannei zu entziehen. Liebreich nimmt die Presse sich endlich dieser Gruppe an. Denn ein kleines Lichtlein geht jetzt auf, ein winziger Schimmer, der alles Elend dieses Lebens wenden wird. Das Licht der Welt heißt „Kondom“. Wie genau es das Elend wenden soll, wird allerdings weder auf der Titelseite, noch in der Leserumfrage noch im eigentlichen Artikel näher vermerkt.
Doch einen Hinweis in Frageform gibt es:
„Wird die katholische Kirche liberaler?“
Leider wird uns auch die genauere Definition, was denn nun „liberal“ ist vorenthalten, außer diesem hier:
„… erstmals vom strikten Kondomverbot abgerückt“
Was es ja nie gegeben hat und was im gleichen Artikel sogar berichtet wird als Zitat eines vom Schreiber konsultierten Theologen.  Nur leider hat der Schreiber wohl ein Gedächtnis, das maximal drei Zeilen umfasst, bevor er seine eigenen Worte wieder vergisst.

„Katholiken weltweit rätseln, ob es eine Kursänderung der Kirche gibt.“
Hallo die Herren und Damen Journalisten? Würdet ihr bitte mal auf die Katholiken weltweit hören, die mit Texten, Statements, Richtigstellungen, Erklärungen und vermutlich auch mit Leuchtfeuern, Morsezeichen und Blinkspiegeln versuchen Euch auf der fernen Journalisteninsel zu erreichen, wo ihr offenbar von allen normalen Kommunikationsmöglichkeiten abgeschnitten seid. Vielleicht ist auch Taubheit und Blindheit ein besonderes Berufsrisiko für Journalisten?
Die einzigen, die rätseln, sind die, die auf Eure verwirrten aufgeregten Äußerungen gehört haben.

Aber doch, hier ist wieder etwas durchgedrungen. Nur – natürlich – jetzt schlug wieder die Amnesie zu:
 „Der Vatikan rudert zurück.“
Im Text ist zwar eindeutig erkennbar, dass es kein Zurückrudern geben kann, wo nicht vorgerudert wurde.  Aber da war die schöne Floskel wohl schon rausgerutscht und es war doch zu schade, die hübsche Formulierung wieder zu streichen.

Zum Glück habe nicht ich diese (lokale) Zeitung abonniert, sondern meine Eltern. Und die tun es eigentlich hauptsächlich wegen der Todesanzeigen und des Sports.

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