Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Videos vom Rpp in Wien, Internetsperren u.a.

Allen Lesern der DT dürfte der Wiener Psychiater Raphael Bonelli bekannt sein, mit dem die Zeitung öfters sehr gute und kompetente Beiträge aus dem Bereich der Psychiatrie und auch dessen Überlappungen mit der Religiosität schreibt. Die letzte sehr interessante Tagung ging zum Beispiel über die Frage, wo sich die Kompetenzen von Beichtvätern und Therapeuten überschneiden, bzw. wo wer die Verantwortung übernehmen sollte.

Weniger bekannt ist vielleicht, dass Raphael Bonelli auch ein Institut hat, das unter der Adresse http://rpp-institut.org Videoaufnahmen der Vorträge veröffentlicht.

Mir fehlt leider auch die Zeit, mir alles dort anzusehen, aber was ich bisher dort gesehen habe, fand ich sehr hilfreich, um manche Phänomene einzuordnen, z.B. einige der Vorträge vom Vorjahr zur Thematik der Internetsexsucht: 
Diese sind unter dieser Adresse zu finden. Sie funktioniert noch (ist schließlich ein paar Monate her, dass ich auf der Page war), tat das aber nicht beim ersten Versuch, sondern erst, als ich nach einem Besuch der Hauptseite den Browser noch einmal rückwärts blättern ließ.

Die Vorträge richten sich natürlich erst einmal an Therapeuten, sind aber durchaus allgemein verständlich. Besonders wird darin auch klar, wo die Sucht schon anfangen kann. Genau wie beim Alkohol wird das gerne unterschätzt. Betroffene haben oft den Eindruck noch die Kontrolle zu haben, auch wenn das nicht zutrifft.

Leider ist das Internet ein Medium, dessen Ausbau zur Zeit in erster Linie durch die Pornoindustrie vorangetrieben wird. In diesem Bereich werden (nach einem Artikel des CHIP-Computermaganzins vom Vorjahr die größten Summen verdient) und daher gibt es auch jede Menge leicht zugängliche Inhalte, an die man manchmal sogar rein zufällig gerät.

Hierzulande hat man sich gegen eine Sperre von Seiten entschieden, die z.B. kinderpornographische Inhalte enthalten. Es wurde heftig dagegen argumentiert und ein Hauptargument war, eine solche Sperre sei ja leicht zu umgehen. Oben genanntes Computermagazin schilderte auch gleich wie (nicht im selben Artikel doch in anderem Zusammenhang). Ich fand das Argument nicht gut. Denn zwar sind die Sperren für die, die wissen, wie es geht, leicht zu umgehen. Aber es gibt eine Menge amateurhaftigere Nutzer des Internets, für die eine solche Sperre des Internets ein Hindernis darstellen würde und die nicht die krimininelle Energie aufbringen würden, diese zu umgehen. Von daher wäre eine solche Sperre durchaus von Nutzen, um manche von unbedachten Schritten abzuhalten.

Ein weiteres Argument gegen die Sperren war die Gefahr der Zensur. Wenn erst einmal ein Präzedenzfall geschaffen sei, sei mit mehr zu rechnen. Die Gefahr besteht sicherlich, besonders in unserem kontrollorientierten Land. Andererseits besteht sie denn wirklich nicht, wenn es keine offiziellen Sperren gibt? Auf eventuellen Missbrauch durch übermäßige Zensur können die Internetnutzer wohl achten und dagegen protestieren. Aber deswegen derart üble Seiten frei zugänglich zu lassen, scheint mir an der falschen Stelle die Zensur zu fürchten.

2 Kommentare:

  1. Die Alternative zum Sperren, die im Raum stand und steht, ist ja nicht "gar nichts tun", sondern löschen. Der Streit geht darum, ob das effizient genug möglich ist. Möglicherweise sind die Möglichkeiten für Privatleute da auch einfach größer (Mail an Provider) als für staatliche Behörden, die auf Amtshilfe angewiesen sind...

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  2. Die richtige Adresse ist: http://rpp-media.org/

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