Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Samstag, 21. Mai 2011

Ist es vorstellbar?


In einem deutschen Bistum gibt es eine – 20-30 Jahre zurückliegende - Serie von Missbräuche durch einen Geistlichen. Schon vor vielen Jahren hatte sich ein Nachfolger jenes Pfarrers an das entsprechende Ordinariat gewandt, als die ersten Betroffenen sich bei ihm meldeten. Ergebnislos. Mittlerweile haben sich viele der Opfer zusammengefunden. Der Täter ist zwar vor kurzem verstorben, man erhofft jedoch endlich eine Reaktion des Bistums, die das Leiden der Opfer wenigstens anerkennt und diesen etwas von der geraubten Würde zurückgibt. Auf einem Treffen mit der Gruppe der Opfer erscheint der Justitiar des Bistums und weist auf die vielen Unannehmlichkeiten hin, die ein weiteres Vorgehen in diesem Sinne mit sich bringen werde.

Die Opfergruppe wendet sich an mehrere regionale und überregionale Zeitungen – und etwas Merkwürdiges geschieht. Alle verweigern eine Berichterstattung in jedweger Form. Ausnahme, eine kleine Lokalzeitung, die mit einem Artikel vorprescht, aber dann auch verstummt.

Spekulation? Wilde Thesen? Aber nein doch. Reine Wirklichkeit in einem Bistum, dessen Leitung sich besonders guter Medienkontakte rühmt.

Nun kann man sich freuen, dass die Medien wenigsten in einem Fall nicht die Gelegenheit zu allgemeiner Kirchenhetze nutzen. Dennoch gibt der Fall auch zu denken.  Großzügig wird in diesem einen Fall auf Massen von Schlagzeilen verzichtet, die zum Teil recht spektakulär sein könnten. Besonders wenn man bedenkt, welche Kleinigkeiten und unfundierten Behauptungen bisher manchmal zu einer „Story“ aufgeblasen wurden. Und für die die Widerrufe dann nie erschienen, wenn die wahren Dimensionen herauskamen. Man denke an die Versuche, den Bruder des Papstes oder diesen selbst zu diffamieren.

Interessant auch, wie selektiv die überaus guten Beziehungen zu Politik, Medien und Staatsanwaltschaft eingesetzt werden können, wenn es um die Interessen der Leitung eines Bistums geht und dass diese guten Beziehungen völlig versagen, wenn zum Teil völlig unsachliche und auf – wie es scheint – schlechter Recherche oder Fehlinformationen beruhende Anschuldigungen gegen den Papst und den Vatikan in deutschen Zeitungen erscheinen.

Ja, diese offensichtlichen falschen Informationen, von denen manche Journalisten felsenfest  überzeugt zu sein scheinen. Sind die denn dann nur aus dem luftleeren Raum gegriffen oder haben nicht doch etwa „Insider“ zumindest tendenziös missverständliche Erläuterungen an ihre Pressekontakte weitergegeben? Vielleicht unbedacht, vielleicht mit der ach so menschlichen Regung dadurch jemandem, der ungeliebt ist, einen Schlag auszuteilen. Sehr zu hoffen ist, dass wenigstens nicht in der Intention, soviel Dinge ins Wanken zu bringen, dass diverse „Reformen“ unbemerkt durchgezogen werden können.  Je tiefer man sich in die Betrachtung der Ereignisse versenkt, desto mehr Fragen erheben sich, warum das eine oder andere so abgelaufen ist, wie es das tat.

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