Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Samstag, 9. Juli 2011

Salomo wusste es besser

Angesichts der unfassbaren Entscheidung des deutschen Bundestags für die PID fiel mir sofort jene Episode aus der Regierung König Salomos ein, schon um die 3000 Jahre alt und immer noch aktuell.

Für alle, bei denen es nicht sofort klickt: Zwei Frauen hatten Kinder geboren. Das der einen starb im Schlaf. Sie tauschte es schnell gegen das andere aus.

So weit, so klar. Diese Frau hatte einen unzweifelhaften Kinderwunsch. So sehr, dass sie - heute würden wir sofort postulieren "in ihrer Verzweiflung" - eine Straftat beging. Sie nahm der anderen Frau das Kind weg. 

Die so ihres Kindes Beraubte wollte ihr Kind natürlich zurück. Da aber außer den Müttern niemand die Wahrheit kannte und somit zwei sich widersprechende Aussagen gegeneinander standen, wußte keiner, was zu tun war.

Salomo stellte sicher, dass das Kind die bessere Mutter bekam (höchstwahrscheinlich die eigene). Er schlug vor, da der Fall nicht zu entscheiden sei, solle man das Kind zerteilen und jeder Frau eine Hälfte geben.
Eine Frau war einverstanden. Die andere bat verzweifelt darum, man möge ihren Verzicht auf das Kind annehmen, damit es lebt.
Letztere durfte für dieses Kind sorgen.

Und heute? 
Heute entscheidet die Regierung eines Landes, dass die Eltern, die es gerne in Kauf nehmen, dass einige ihrer Kinder in den frühen und frühesten Stadien der Entwicklung, möglicherweise notfalls noch kurz vor der Geburt, wenn die Behinderung gravierend genug erscheint, getötet werden. Möglicherweise bekommen sie auch mit PID kein Kind, das ihren Kriterien genügt. Aber lieber ein Haufen tote Embryonen (Kinder ganz am Beginn ihrer Entwicklung) als ihr Recht, ein Kind zu haben aufzugeben.

Salomo wusste, was er von einer solchen Einstellung zu halten hat. Unser Staat aber gebietet solchen Verirrungen keinen Einhalt sondern fördert sie.

Wobei die - gewöhnlich unausgesprochene Motivation - vieler PID-Befürworter weniger das Mitgefühl mit der Handvoll Eltern sein dürfte, die lieber einen Teil ihrer Kinder töten lässt, um ein spezifisches Kind zu erhalten, sondern das, was in deutschen Landen zum obersten Kriterium geworden ist: Die Produktivität und Minderung von Kosten, die die Gemeinschaft zu tragen hat.
Behinderte und schwer Kranke sind nicht produktiv, und damit sind sie hierzulande unerwünscht.

All die Behindertenbeauftragten und Auflagen für öffentlich zugängliche Räume sind nun als Heuchelei enttarnt: Die Wahrheit ist, in Wirklichkeit wünscht die Mehrheit der Abgeordneten, es hätte diese Menschen nie gegeben. Und zur Vermeidung solcher "Unfälle", wie sie es offenbar in den Augen der Politiker sind, sollen sie jetzt schon im frühestmöglichen Stadium ausgerottet werden. Dann, wenn sie noch nicht einmal schreien können und wenn es so unter Ausschluss der Öffentlichkeit passieren kann, dass es gar nicht mehr wahrgenommen wird.

1 Kommentar:

  1. "Unser Staat aber gebietet solchen Verirrungen keinen Einhalt sondern fördert sie."
    Bingo!
    Schönen Urlaub!

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