Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Montag, 17. Oktober 2011

Beobachtungen bei dem Treffen für die Neuevangelisation, Okt. 2011 - I Übersetzung

Ich hatte die Ehre bei diesem Treffen, auf da manche argwöhnisch, manche hoffnungsvoll blicken und blickten, dabei zu sein. Warum? Im Grunde weiß wohl nur der Herr selbst, warum Er das so arrangiert hat.

Ich war keiner der Delegierten sondern beteiligt an der Übersetzung in 6 Sprachen, und zwar in der deutschen Kabine. Wobei weder ich noch die ausgebildete Übersetzerin, mit der ich für die Übertragung ins Deutsche verantwortlich war zu 100 % für die Simultanübersetzung aus dem Italienischen qualifiziert waren. Meine Stärke ist Englisch, die ihre Englisch, Spanisch und Französisch - aber zusammen gelingt es uns, auch dann noch wenigstens ungefähr den Inhalt wiederzugeben, wenn plötzlisch Portugiesisch, Polnisch oder anderes gesprochen wird. Beide hatten wir schon des öfteren mit der Organisation zusammengearbeitet, die mit der Übersetzung betraut worden war.
Und vielleicht sollte das dazugesagt werden: für diese Übersetzungen ist niemand bezahlt worden. Im Gegenteil, Anreise und Unterkunft waren selbst zu tragen. Wobei dies für einige der Übersetzer andere Privatleute übernommen haben.
Und, ganz ehrlich, es ist eine Ehre, bei so einer Veranstaltung mithelfen zu dürfen.

Die wenigsten wissen, dass es im Grunde 2 Veranstaltungen gab: eine am Vormittag, zu der nur mehrere hundert Delegierte zugelassen waren und die am Nachmittag mit 8500 Teilnehmern.

Zum Inhaltlichen werde ich mich nicht viel äußern, das überlasse ich offiziellen Verlautbarungen. Aber vielleicht können diese Beobachtungen am Rande mit dazu beitragen zu verstehen, was da gerade geschieht. Die deutsche Mentalität denkt gern in Planung und Strukturen, aber hier ist der Heilige Geist am Handeln. Viele denken sicher, Sein Wirken wahrzunehmen, sei allein eine Angelegenheit der persönlichen Interpretation von Dingen und diese dürfen gerne bei dieser Einschätzung bleiben. Ich persönlich habe im Vorfeld dieses Treffens zuviele Zusammentreffen erlebt, als dass ich einen Zweifel hätte, wer dabei die Hauptregie geführt hat.

An dieser Stelle also zunächst etwas zu den Bedingungen für die Übersetzungen bei diesen Treffen. Für den ersten Teil, der in einem Stockwerk über der Audienzhalle Pauls VI stattfand, waren sie sehr gut. Dort gibt es ausgezeichnete Kabinen für Simultanübersetzung mit der Möglichkeit zur Relay-Schaltung. Das einzige Manko, das dort auftrat, war das an Skripten. Angefangen vom ca. 20-seitigen (sehr interessanten) Eröffnungsvortrag von Erzbischof Rino Fisichella, der in relativ hohem Tempo vorgetragen wurde über die vorher festgelegten sieben ausgewählten Beiträge, von denen sich aufgrund der knappen Zeit niemand an sein Skript hielt, soweit es überhaupt vorlag, bis hin zu den auf je 3 Minuten beschränkten Meldungen aus den Zuhörern gegen Ende, von denen viele nicht zu Wort kommen konnten und bei denen erst feststand, in welcher Sprache gesprochen wurde, nachdem der Betreffende zu reden begann.

Schwieriger wurde es am Nachmittag. Die Audienzhalle ist nicht für Simultanübersetzungen ausgestattet. Die Techniker dort taten ihr Bestes, doch niemand hatte sie auf die Besonderheiten der Simultanübersetzung hingewiesen. Meistens müssen sie dafür sorgen, dass anwesende Journalisten eine Tonübertragung von der Bühne haben, bzw. wohl Berichte sprechen können. Und es scheint, Journalisten wollen dabei ihre eigene Stimme hören. (Das ist meine Vermutung.) Denn sobald einer der Übersetzer zu sprechen begann, wurde die Stimme des Redners auf ganz leise im Kopfhörer geblendet und die des Übersetzers laut. Das ist gut für die Zuhörer der Übersetzung, aber nicht besonders gut für den Übersetzer, der ja eigentlich hören will, was der Redner sagt. Beide benötigen eigentlich getrennte Tonspuren für ihre jeweiligen Kopfhörer. Zum Ausgleich gab es für diesen Teil Manuskripte, die weitgehend eingehalten wurden.

Dennoch fühlt sich vielleicht einmal ein Gönner aufgrund dieser Zeilen ermutigt, der Audienzhalle Pauls VI eine moderne Simultanübersetzungsanlage zukommen zu lassen, denn es ist sicherlich nicht das letzte Mal, dass diese benötigt werden wird.
Hilfreich wäre es auch, wenn dort tatsächlich abgetrennte Kabinen entstünden. Denn die bisherigen Abteilungen sind im vorderen Teil nicht voneinander abgetrennt, so dass man - ohne Kopfhörer - überall gleichzeitig hören kann, was in allen Kabinen gesprochen wird, wohingegen die Worte des Sprechers auf dem Podium durch eine Plexiglasscheibe gut abgedämpft werden ...

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