Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Sonntag, 28. April 2013

Kindesmissbrauch wurde in den 70ern geradezu gefordert von vielen

und zwar, weil viele aus der Intelligenz-Schicht der Meinung waren, das, was heute klar als Missbrauch erkannt wird, sei Kindern förderlich.

Bei der Lektüre eines Buches von Klaus Berger, "Glaubensspaltung ist Gottesverrat" stieß ich auf S.114/15 auf einen interessanten Bericht aus dem Jahre 1977 und zwar lud ihn die ESG Heidelberg zu einem Diskussionsabend über Pädophilie als Referent ein:

"Der Abend war gut besucht, und zwar vorwiegend von Studierenden mit besonderen sexuellen Neigungen (Schwule, Lesben, Pädophile), und zwar in erster Linie Studierenden der Theologie. Ich sah mich nach meinem Referat alsbald einer wütenden Menge gegenüber, die einhellig dafür plädierte, sexuellen Umgang Erwachsener mit kleinen Kindern zu befürworten, da er ja "aus Liebe" geschehe. Man berief sich auf das Liebesgebot und auf Augustinus. Die Auseinandersetzung eskalierte, und ich wurde schließlich gefragt, welche Bischöfe mich denn für meine Meinung bezahlten. Wenigstens vermutete man demnach Ungutes gegenüber der gewünschten Position. Sexueller Missbrauch wurde als Zärtlichkeit erklärt, was die Kleinen doch brauchten, denen man nichts Besseres antun könne, als mit ihnen sexuell zu verkehren. ... Nun schildere ich diese Begebenheit nicht aus Böswilligkeit, sondern um zu erklären, welcher Willkür bisweilen und in besonderen historischen Konstellationen unsere Vernunft ausgesetzt ist."

Der Text spricht für sich.

lange nicht mehr reingesehen ...

An Themen fehlte es ja nicht.
Und irgendwie bin ich bei meiner mehrwöchigen Absenz aus der Leserliste von politischunpolitisches gekickt worden und finde jetzt keine Mailadresse, um mich neu dort zu bewerben ... :(

Zu Papst Franziskus ist wahrscheinlich schon überall alles gesagt. Presse, Medien aber selbst kirchliche Vertreter stilisieren ihn zu etwas, was er aller Logik nach nicht ist und benutzen das von ihnen kolportierte Bild, um mehr oder weniger durch die Blume Papst Benedikt XVI zu diskreditieren, den ich wie so viele schmerzlich  vermisse. Immer noch. Der neue Papst sagt nichts Falsches und nichts Schlechtes, und er ist eben der Papst, aber mein Herz hat er bisher nicht erreichen können. Das liegt weniger daran, dass ich an der Person des vorigen Papstes hinge, obwohl dieser mir sehr sympathisch war, sondern daran, dass Benedikt XVI so durchscheinend für Christus war, dass er alles eigene völlig dahinter zurückstellte, um der Welt dieses Licht sichtbar zu machen. Auf ihn zu sehen, auf ihn zu hören, hat mich gewöhnlich zu einem besseren Menschen gemacht, mich motiviert, auch die eigene Wichtigkeit weiter nach hinten zu schieben und durchlässiger sein zu wollen für den, um den es eigentlich geht.

Im Vergleich dazu, zu dieser Hinwendung zu wirklich allen Menschen, die allen, auch den Gegnern galt, wirken die Engführungen auf finanziell benachteiligte Teile der Weltbevölkerung, "die Armen" so einschränkend und damit wieder ausschließend, so vom zentralen Thema der Christusähnlichkeit ablenkend. Papst Franziskus meint es sicherlich nicht so, aber das was die Presse vermittel, ist das.

Weiter will ich gar nichts sagen oder selbst vergleichen. Es wäre nur unfair gegenüber jemandem, der sich plötzlich mit der Last und den Herausforderungen des Papstamtes zurechtfinden muss. Das braucht auch ein Herantasten an so vieles.