Oremus pro Pontifice nostro Franzisco.

Dominus conservet eum et vivificet eum

et beatum faciat eum in terra et

non tradat eum in animam inimicorum eius.

Sonntag, 4. Dezember 2016

Zweiter Advent 2016

Heute waren Minusgrade und der Rauhraif hatte alles Grünende überzogen. Daher war die Scooterfahrt in die Kirche des Nachbarortes - dick eingemummt wegen der Kälte - vom Optischen sehr schön.

Der Vertretungspriester lebt sich richtig ein und hat Freude an dieser Gemeinde - der Pfarrer selbst musste schon seit Oktober in die Klinik wegen eines immer wieder auftretenden Problems.
Die Gemeinde trägt den Gottesdienst sehr engagiert mit: zahllreichen Lektoren und Organisten, die sich richtig Mühe geben. Die Lesungen immer vollständig vorhanden. Die Lieder passen.
Vor dem Gottesdienst wird der Adventskranz entzündet und dabei die entsprechende Strophe von "Wir sagen euch an" gesungen.

Ohne meine gesundheitlichen Probleme hätte ich diese wirklich aufbauenden Gottesdienste dort nie erlebt.

Weniger erbauend sind die Reaktionen und Äußerungen, die aus kirchlichen Kreisen verlauten, weil die vier Kardinäle ihre Dubia öffentlich machten, nachdem ihnen der Adressat nicht antwortete. Man glaubt kaum den eigenen Augen und Ohren trauen zu können:
Zu Zeiten Papst Benedikts war es Usus, dessen Worte, Bitten und Anweisungen bestenfalls zu ignorieren, mindestens zu Verdrehen und ins Lächerliche zu ziehen oder gleich ganz verbal über ihn herzufallen. Das immer mit stolzen Hinweis, man fühle sich wie Paulus, der ja auch Petrus einmal tüchtig die Meinung gesagt habe.
Nun wird Papst Franziskus, der übrigens selbst zu einer Diskussion seiner Beiträge aufrief, sehr sachlich um Stellungnahme zu sehr problematischen Interpretationen gebeten, die sich aus seinen -vermutlich bewusst - unklaren Äußerungen ergeben. Darauf erheben sich empörte Chöre von: Wie kann man es wagen, ihn nur in irgendeiner Weise zu kritisieren? Das sei ja geradezu Verrat.

Seltsam, oder? Nein, diese Kardinäle tun keinesfalls das, was Paulus gegenüber Petrus tat - heißt es. Hmmm.

Schlimmer noch, dann wird gleich eine etwas überzogene Äußerung von jemandem aus der römischen Kurie falsch wiedergegeben und impliziert, diese Kardinäle hätten sich durch diese angebliche Ungeheuerlichkeit selbst suspendiert. Ich bin mir nicht sicher, ob die Empörten auch gleich exkommuniziert sehen wollten. Es hörte sich fast so an.

Das Ganze spricht weder für die Qualität der kirchlichen Presse noch für die geistliche Reife der hier beteiligten Kirchenmitarbeiter. Soviel steht fest.

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